fünf × 5 =

elf + neun =

Für uns war die #CEEtour17 der erste, echte Test. Unterwegs zu sechst gemeinsam im Van. Über längere Zeit. Ein richtiger Roadtrip mit ordentlich Strecke. In unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Und immer mit dem 6inaVan Blog im Kopf. Eigentlich wollten wir zu dieser Zeit ja schon groß auf Tour sein. Noch größer, noch länger als am Balkan. Aber wir sind froh, diesen “Versuchsballon” gestartet zu haben. Denn: Nicht alles war rosig. Wir haben einiges falsch gemacht. Einiges, das überhaupt nicht passte. Unsere Roadtrip Tipps mit Kindern.

Roadtrip Tipps #1: Check die Reisedokumente doppelt!

Was brauchst Du, wenn Du in ein fremdes Land einreist? Reisepässe, klar. Check. Dachten wir. Erst, als wir rund zwei Wochen vor Abreise noch einmal genau hingeschaut hatten, der Schock. Julius “Lappen” war abgelaufen. Und anfangen zu diskutieren an einer der Grenzen, sagen wir Serbien und Mazedonien, wenn wir so weit überhaupt gekommen wären, wollten wir beileibe nicht. Ergebnis: Hektik noch vor dem Losrollen, viel Nachdruck und Betteln bei der Botschaft (das “Leiden” von Deutschen in Österreich) und ein paar Tage verspätete Abreise.

Gleiches Lied bei der grünen Versicherungskarte. Braucht man am Balkan. Und hatten wir. Dachten wir. Nur hatten wir nicht genau auf das Datum geschaut. Abgelaufen. Und damit keine Chance an den Grenzen. Ein teurer und lehrreicher Spaß: pro Extra-Versicherung für jedes Land waren zwischen 15 und 50 Euro zu blechen. Zum Glück funktionierte so gut wie überall der Euro als Zahlungsmittel. Und zum Glück hatten wir davon genügend bar dabei. Dennoch riss dieser eine fehlende Kontrollblick ein doch nicht unerhebliches Loch in die Reisekasse. Roadtrip Anfängerfehler, teuer bezahlt.

Roadtrip Tipps #2: Lass Dir Zeit!

Emil am Campingplatz am OhridseeWer vier Wochen zu sechst miteinander reist, wer vier Wochen auf nur ein paar Quadratmetern VW California Beach miteinander lebt, ohne echte Rückzugsorte für sich, der kann sich vorstellen, dass – vorsichtig formuliert – Reibungspunkte entstehen. Unweigerlich. Das sind sie auch. Ach, reden wir nicht drum herum: Es folgen schon einmal die Fetzen. Hatten wir ja auch durchaus erwartet.

Dass das aber an uns auch langfristig zehrt, hatten wir nicht erwartet. Was zu Beginn noch mit “Abenteuer-und-Entdecker-Modus-Normalität” kaschiert wurde, entpuppte sich über die ganze Zeit gesehen als äußerst Kräfte raubend. Wir hatten uns schlicht und ergreifend einfach überschätzt. Und die Dynamiken, die sich im WederVan entwickeln. Unseren Energiehaushalt. Unser Nervenkostüm.

Verstärkt haben wir diese Momente sicher auch durch ein, im Rückblick unnötiges “weiter, weiter, weiter”. Wir kamen trotz zweier “längerer” Aufenthalte am Ohrid See in Mazedonien bzw. an Albaniens Stränden nicht wirklich zur Ruhe, gönnten uns nicht die Pausen, die wir doch dringend nötig gehabt hätten. Wir waren getrieben durch das, was wir alles sehen wollten. Getrieben von den Kilometern, die noch vor uns lagen. Auf der Route, die wir geplant hatten.

Was dabei auf der Strecke blieb, da sind wir uns einig, waren wir. Schöne, kleine Momente als Familie, die verflogen. Ein sich stärker Einlassen auf die wunderbaren Fleckchen dieser Erde. Mal auf einen Kaffee oder Tee in einem der kleinen Cafés und Teestuben in den Bazaren in Skopje oder Sarajevo. Mal längere Tage ausruhen an einem Fleck mit ein paar Wanderungen und Ausflügen. Beim nächsten Roadtrip drehen wir sicher an der Planungsstellschraube: Entweder länger und gechillter oder das Reiseziel deutlich stärker eingrenzen und längere Strecken, wenn wirklich notwendig, auf die Nachtstunden verlegen.Roadtrip Tipps - Wanderung Familie Dreiländereck

Roadtrip Tipps #3: Pass auf frisches Wasser auf!

Einmal waren wir unvorsichtig. Glauben wir. Denn genau können wir die Ursache, wo wir den fiesen Rota-Virus am Ende unserer Tour aufgegabelt haben, nicht mehr nachvollziehen. In Bosnien muss es jedenfalls gewesen sein. War es das Wasser im Kanister, das wir an einem Tag nicht neu aufgefüllt hatten? War es schlicht und ergreifend das Leitungswasser selbst, das nicht rein war? Oder war es das Essen?

Jedenfalls hat der Virus für ein ziemliches Stimmungstief am Ende der Tour gesorgt. Mit einem Emil im Krankenhaus. Nur ein schwacher Trost ist es, dass diese Geschichte am Ende der #CEEtour17 passiert ist. Für uns heißt das aber: Beim nächsten Mal legen wir noch mehr Augenmerk auf ständig frisches Wasser. So oder so.

Roadtrip Tipps Apotheke

Roadtrip Tipps #4: Finde die Balance zwischen Blog, Familie und Abenteuer!

Wir waren am Hadern. Mit uns. Motiviert das Reise-Blog gestartet, mit einem festen Vorsatz, von unterwegs zu berichten. Aber Pustekuchen. Die Realität und unser Abenteuerdrang (siehe Roadtrip Tipps #2) haben uns gehörig in die Familienreiseblogger-Suppe gespuckt. Nix war es mit Bloggen. Nur einen läppischen Post zur Halbzeit haben wir in den vier Wochen auf Achse hinbekommen. Und dabei lag es nicht einmal am Internetzugang. Den nämlich gab es in WLAN-Form so gut wie durchgehend auf den Campingplätzen am Balkan.

Zuerst verfolgte uns das Blog. Es spukte in unseren Köpfen. “Wir sollten doch” oder “wollen wir nicht heute mal” – so waren die Gedanken. Irgendwann aber hatten wir es aufgegeben. Es funktioniert nicht. Nicht in der Art, wie wir gereist waren. Nicht mit den Kindern. Die kostbare Zeit, die nicht von Aufregung, Neuem oder Entdecken geprägt waren, wollten wir nicht hinter dem PC-Bildschirm verbringen. Und die Entscheidung war für unsere #CEEtour17 Gold wert.

Dennoch: Beim nächsten Mal, wenn wir hoffentlich dazu gelernt haben und auch etwas anders Roadtrippen, wollen wir versuchen, die Balance zwischen Blog, Familie und Abenteuer hinzubekommen. Wir haben im Nachhinein natürlich noch die einzelnen Stationen der Tour verbloggen können. Ein paar spontane, tagesaktuelle Anekdoten, zahlreiche kleine Erlebnisse, Sprüche und lustige (oder auch traurige) Momente aus dem Reisefamilienleben sind uns aber sicher durch den Rost gefallen. Das wollen wir beim nächsten Mal besser machen, dem Bloggen ein wenig mehr Raum und Zeit einräumen.

Roadtrip Tipps #5: Steh mehr frei!

Wir waren gehetzt. Roadtrip Tipp #2. Eh schon wissen, wie es so schön österreichisch sprachlich verpackt wird. Und das hatte auch Einfluss auf die Wahl unseres Stellplatzes für die Nacht. Ein langer Tag mit vielen Kilometern, von Stadt zu Stadt, schrie bei uns nur nach einem: Campingplatz. Da wissen wir dank Navi, wo sie sind. Direkt hin, ohne Umschweife, ohne Suche. Ankommen, da sein. Da haben die Jungs, was sie brauchen, allen voran Platz und Spielplatz. Sie finden vielleicht sogar Spielkameraden, und für uns ist es sicher und stressfrei.

Mehr cruisen, mehr freie Natur, mehr frei stehen in der Nacht – das hatten wir aufgrund der Stadt-zu-Stadt-Kilometer-Bolzerei sträflich vernachlässigt. Wenn wir es gemacht haben, insgesamt drei Mal auf der #CEEtour17, dann hat es prima funktioniert. Und es war toll, idyllisch, und für mich auch immer ein wenig aufregend. Der Schlüssel dazu heißt Kommunikation. Warum nicht einfach fragen, ob wir hier stehen dürfen? Zumindest dort, wo es möglich ist. Und dort wo wir die Zeit dazu hatten. Wie bei Dane am Matka-Fluss. Frei stehen, in vielen Ländern offiziell nicht erlaubt, ist jedenfalls eine Sache, an die wir uns mit den Kindern erst herantasten müssen. Nur dies allein zur 6inaVan-Nächtigungsmethode zu machen, würde aber auch nicht passen. Die richtige Balance zwischen Campingplätzen und freier Wildbahn versuchen wir beim nächsten Roadtrip dennoch hinzubekommen.

Darin sind wir schon gut

Neben all den vielen Dingen, die wir alles falsch gemacht haben auf der #CEEtour17, gibt es doch auch einiges, wo wir uns schon als richtige Vanlife-mit-Kindern-Profis fühlen. Zum einen ist das der Rhythmus der Tagesgestaltung, also wann wir fahren, wann nicht. Und zum anderen sind wir stolz auf unsere Packkünste. Was sich schon zur Halbzeit abzeichnete, hat sich auch bis zum Ende bestätigt: Für sechs Leute minimalistisch zu packen, dabei doch alles dabei zu haben und nicht im Chaos unterzugehen – das können wir. Im Van jedenfalls war genug Luft. Und weil wir so stolz drauf sind, hier noch einmal unsere Packlisten:

Packliste 1: Die Essentials

Packliste 2: Spielsachen, Kleidung & Co.

Da gibt es nicht viel zu optimieren. Das wollen wir bei der nächsten großen Tour auf jeden Fall beibehalten.

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