Sie liegen so weit auseinander auf der Weltkugel. Und doch ähneln sich unsere beiden “Lebensländer” Neuseeland und Österreich in vielen Belangen. Eine nicht ganz ernst gemeinte Gegenüberstellung zweier großer Nationen. Groß im ganz eigenen Sinn. Und betrachtet mit der Wederschen Kommunikationsbrille. Fünf Gründe, warum Neuseeland Österreich ist. Und andersherum.
Grund 1: Beide Länder sprechen fremde Sprachen
Wir erleben es ja zu Hause täglich, die sprachlichen Unterschiede. Schon der österreichische Journalist Karl Kraus soll gesagt haben: „Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache!“ Beim „Kiwi“ wiegt der Unterschied zu „unserem“ Deutsch noch deutlicher. Er spricht englisch. Relativ verständlich zwar. Aber doch anders. Anderes Englisch. Vor allem ziemlich breite “E”s. Sorgte für Staunen. Auch bei den Kindern. Obwohl, eigentlich war es für sie wohl egal. Langgezogenen hier und dort. Statt dem Österreichischen „Maaaaa“ gab es halt dann ein einfach langgezogenes „Nooooooo“. Oder statt “Oiiiidaaaa” halt ein “Eeeeegg”. Breites E nicht vergessen.
Grund 2: Ein Zentrum, viel drumrum
Wien heißt das Zentrum Österreichs, Auckland das von Neuseeland. Drum herum liegen auch noch andere Orte und Regionen. Zum Beispiel Klagenfurt. Zum Beispiel Hamilton. Die jedoch reihen sich von der Bedeutung gehörig weit dahinter ein. Vor allem wirtschaftlich. Politisch sowieso. Aus der Sicht der großen Brüder im Norden umso mehr.
Die Zentren der Regionen wiederum haben dafür eines gemeinsam: Sie sind meist nicht gerade gut auf den jeweiligen „nationalen Wasserkopf“ zu sprechen. Neuseeland Österreich same same. Wobei? Neuseeland war cleverer. Die Hauptstadt heißt anders. Wie dem auch sei: Dafür herrscht „draußen“ eine hohe regionale Verbundenheit und Identifizierung mit der nahen Umgebung. Auch was.
Grund 3: Telekom in beiden Ländern im Medien-Rampenlicht
Während der österreichische Ex-Monopolist 2011 mit Korruptionsvorwürfen kämpfte, hatte das neuseeländische Pendant zur Rugby-WM 2011 mit einer geplanten Sex Kampagne oder besser Anti-Sex-Kampagne („abstain for the All Blacks“, frei übersetzt „Lieber All Blacks als Sex“) für Schlagzeilen gesorgt. Aufmerksamkeit war gewiss, hier und dort.
Die neuseeländische Variante war aber lustiger. So wurde beispielsweise mit Facebook-Gruppen wie „Banging for Black“ als Gegenpol zur offiziellen Telecom-Unterstützer-Aktion „Backing Black“. Irgendwie bekommt damit das altehrwürdige Internet-Werbe-Relikt “Bin ich da schon drin, oder was?” eine gänzlich andere Bedeutung. Ach, nein, das war ja AOL. Jedenfalls wurde “die Telekom” hier und dort in den Medien und der Öffentlichkeit gehörig durch den Kakao gezogen. Und mit was? Mit Recht.
Und dann wäre da auf beiden Seiten noch der Vorwurf der Ausnutzung der Monopolstellung und des nicht gerade zügigen Ausbaus neuer, schnellerer Breitband-Strukturen. Aber das ist wohl überall auf der Welt so mit den Telecoms.
Grund 4: Beide Länder sind fanatische Randsportliebhaber
Während Neuseeland auf Rugby, Segeln und Rudern setzt, baut Österreich auf Skifahren und Skispringen. Diejenigen, die es dort zur Nummer 1 (und manchmal ist nicht einmal das notwendig) schaffen, sind große Stars in ihrem Land. International ist der Ruhm jedoch überschaubar. Wie auch die Begeisterung für die jeweilige Sportart in der Nische bleibt.
Grund 5: Neuseeland Österreich – beides Inseln
Während “Austria a too small country to make good doping” ist, immer noch der verlorenen, früheren mitteleuropäischen Bedeutung nachweint, sich gleichzeitig in seinen eigenen vier Wänden aber wunderbar wohlfühlt und oftmals in politischen Entscheidungen eigene Wege geht (EU, eh nett), gestaltet sich Neuseeland schon geographisch als Insel. Und das spürt man auch. Selbstversorgermentalität pur. Was drumrum passiert, interessiert wenig. Ist ja auch weit weg. Hier wie dort.
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