Fußball, Fußball, Fußball. So in etwa lautet unser Kalender, wenn wir nicht in der weiten Welt herumreisen. Furchtbar kitschig, das Vorurteil, oder? Familie mit 4 Kindern, 4 Jungs genauer gesagt und Fußball. Klassischer Genderwahn? So weit würde ich nicht gehen. Sicher, mit ihrem alten Puppenhaus ist Franzisca nicht wirklich durchgekommen. Aber darauf angelegt, dass alle kicken müssen, haben wir es eigentlich auch nicht. Würde ich zumindest behaupten. Jedenfalls dreht sich tatsächlich im Alltag unserer sechsköpfigen Familie, im Alltag unseres Vans abseits der Reiserouten recht viel um das runde Leder bei Weder.
Kicken als Kilometerfresser
Genau jetzt. Genau jetzt ist Hauptsaison. Mai, der intensivste Monat für die Kinder beim Fußball. Unsere beiden Großen spielen bereits im Verein, beim KAC 1909 in Klagenfurt, unserer 6inaVan-Homebase. Die Stadt ist auch logischerweise das K im Namen. Der Rest steht für Athletiksport-Club. Mit einem schicken schwarzen Panther im Vereinswappen. Haben uns den Verein zwar nicht deswegen ausgesucht, aber passt trotzdem irgendwie.
Die Trainings- und Spielplanung jedenfalls fiel diese Saison nicht wirklich gut für uns aus. Logistisch betrachtet. Wir haben, beide Jungs zusammengelegt, Training am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Samstag dann meist ein Spiel des Einen, am Sonntag dann ein Turnier des Anderen. Oder umgekehrt, je nach Knabe und Team. Heißt also: Wir sind völlig überfordert, da wir nicht wissen, was wir Dienstag nachmittags machen. Kicken im Garten vielleicht?
Als Familie mit 4 Kindern und WederVaning-technisch allerdings klingt das schlimmer als es in Wirklichkeit ist. OK, ein paar Kilometer gehen pro Woche schon drauf für das Thema Fußball. Aber erstens können wir es uns dank unserer Berufe als Selbständiger (ich) bzw. Professorin an der Uni (Franzisca, wenn nicht in Karenz) gut einteilen, die Jungs zu fahren. Zweitens haben wir viele liebe Freunde und Bekannte, die mal die eine oder andere “Fuhre” übernehmen. Und drittens macht es den Kindern wirklich einen großen Spaß. So viel verraten uns ihre Gesichter. Ich verstehe es ja absolut: Bewegung, Kräftemessen und Spiel mit Kumpels, herrlich. Obwohl ich selbst ja mehr der Handballer war.
WederVaning beruflich
Was den Rest neben dem Fußball anbelangt, versuchen wir im Alltag den Van Van sein zu lassen, wo es geht. Größere Einkäufe und Ausflüge in Kärnten oder die nahe gelegenen Landschaften von Italien oder Slowenien sind mit ihm hervorragend. Sonst ist Klagenfurt eigentlich Fahrrad-technisch gut zu meistern. Dann hat der WederVan Pause und darf sich ausruhen. Wenn er nicht beruflich im Einsatz ist. Heißt zumeist: Ich treibe ihn die Autobahn A2 Richtung Norden nach Wien. So durchschnittlich wohl einmal im Monat, manchmal weniger, manchmal öfter.
Wien ist für mich nicht nur beruflich ein Hotspot. Die österreichische Hauptstadt birgt auch viel Erinnerung in sich. Für mehr als sechs Jahre (netto) war Wien unsere Weder-Heimat. Deshalb bin ich da immer wieder gerne. Und der WederVan? Der dient nicht nur als fahrbarer Untersatz zum Überbrücken der rund 330 Kilometer Entfernung, sondern auch als mobiles Büro. Tisch ausgeklappt, Notebook eingesteckt, Hotspot eröffnet oder mit nahem WLAN verbunden und los geht es. Der Vorteil derer, die hauptsächlich auf PC und Internetverbindung angewiesen sind wie ich. Und dauert ein Termin oder ein “Termin” etwas länger, habe ich im Notfall auch ein Bett dabei.
Familie mit 4 Kindern: Koordination ist alles
Also ein Auto für den Familienalltag, und ein Auto für den Beruf? Für uns ist der WederVan beides. Und Koordination alles. Wer braucht wann den Van für was? Um diese Frage nicht in ein alltägliches Chaos ausarten zu lassen, setzen wir auf Digitales. Franzisca und ich haben unsere Termine im Google-Kalender im Smartphone – und jeder Zugriff auf die Termine des anderen. Und ja, hin und wieder reden wir auch tatsächlich miteinander. Soll helfen. Manchmal. Habe ich gehört.
Jedenfalls klappt das wirklich ziemlich gut. Nicht nur das mit den Terminen, nicht nur die Kommunikation, sondern gerade weil wir versuchen, im Alltag viel ohne den WederVan zu machen. Nach unserem Jahr in Neuseeland hatten wir sogar auch einmal den ambitionierten Plan, in Klagenfurt ohne Auto auszukommen. Vor dem WederVan. Kurz gesagt: Es blieb beim Plan. Funktioniert nicht in einer Familie mit 4 Kindern.
Auf jeden Fall gibt es am heimischen Lendkanal schon einmal die Weder-Fahrrad-Gang in voller Montur zu sehen. Vier fahren selbst, zwei werden gefahren. Kindersitz und Fahrrad-Anhänger. Wobei ich so gerne mal mit dem Kleinen tauschen würde und selbst gezogen werden würde im Anhänger. So und so: Wir sind nicht zu übersehen. Aber das gilt auch, wenn wir im WederVan unterwegs sind.